Konzert mit dem Ensemble „Quart essence"
am Erntedank-Sonntag - 3. Okt. 2004, 17 Uhr
in der Kirche Neu Zauche

Almut Wilke (Sopran)
Kerstin Domrös (Alt, Orgel)
Peter Ewald (Tenor, Orgel)
Christiane Borleis (Klavier, Cembalo, Orgel)


Anonymus

„Alta trinita beata” ( O Selige Dreieinigkeit)

     

Johann Hermann Schein

„Allein Gott in der Höh sei Ehr”

 

(1586 - 1630)

 
     

Heinrich Schütz

„Die Gottseligkeit ist zu allen Dingen nütz”

 

(1585 - 1672)

„Herr, wenn ich nur Dich habe”

     

Johann Sebastian Bach

Präludium und Fuge c-moll

 

(1685 - 1750)

 
     

Adam Gumpelzhaimer

„Seid fröhlich in dem Herren”

 

(1559 - 1629)

 

     

Giacomo Carissimi

„Jubilemus omnes”

 

(1605 - 1674)

„Laßt uns alle preisen und lobsingen unserm Gott und den Herren loben mit Orgelklang und Geigenton, mit Bläserschall und Flöten schön. Denn der Herr ist mächtig und herrlich und bewahrt uns. Er verlässt Die Seinen und all sein Volk nicht. Wir sind in seiner Hand bis in Ewigkeit. Und auch auf den Bergeshöhn sieht er uns.”

     

Henry Purcell

„We the spirits of the air”

 

(1658 -1695)

„Wir sind die Geister der Lüfte,die über die Menschen wachen. Aus Mitleid kommen wir herunter,um die Menschen zu warnen und um aufzupassen,um Verachtung und Untergang abzuwenden.”

     

 

„Lost is my quiet”

 

 

„Meine Ruhe ist für immer verloren. Verloren ist der glücklichste Teil, verloren mein zartes Bemühen,ein unempfindliches Herz zu berühren. Mein Schicksal ist so unverdient. Ich werde verzweifeln. Meine Liebe ist so unverändert wie ihr Haß.”

     

 

„Sound the Trumpet”

 

 

„Laßt die Trompete erklingen und die Küste vom Klang erschallen. Der helle Klang der Oboen und alle jubelnden Instrumente feiern diesen ruhmreichen Tag.”

     

Peter Tschaikowsky

„Tränen”

 

(1840 -1893)

 
     

Adolf Friedrich Hesse

Fantasie für Orgel zu vier Händen

 

(1809 - 1863)

 
     

W.A. Mozart

„Unter der Liebenden zahlreichen Scharen”

 

(1756 - 1791)

„Ich trage still mein Leiden”

     

P.McCartney/J.Lennon

„When I get older”

 

 

„Yesterday”




Bericht in der LAUSITZER RUNDSCHAU vom Dienstag, dem 5. Oktober 2004, Seite 13
Quart essencs
Einen Hörgenuss zum Entedank in der Neu Zaucher Kirche brachte das Ensemble "Quart essence" mit Werken aus mehreren Jahrhunderten und aus europäischen Ländern.                           Foto: -ds          

Erntedank mit Bach, Schütz und McCartney
„Quart essence” nahm Publikum auf eine musikalische Rundreise durch Europa und Epochen mit

NEU ZAUCHE. Erntedank ist ein fröhliches Fest, und das ist es auch musikalisch. In der Neu Zaucher Kirche gab am Sonntag das Ensemble „Quart essence”, das kürzlich die Schreibweise seines Namens änderte (vorher Quartessenz) musikalische Garben und Notensträuße der besonderen Art in einem Konzert ab, das die Hörer von der Renaissance bis zur Neuzeit und quer durch Europa führte.
    Almut Wilke (Sopran), Kerstin Domrös (Alt), Peter Ewald (Tenor) und das instrumentale Multitalent Christiane Borleis (Klavier und Cembalo, virtuos ebenso an der Schuke-Orgel von 1967) sind dieses Ensemble „Quart essence”.

Künstler aus der Region

Alle leben in der Region, haben eine fundierte musikalische Ausbildung absolviert und damit ihre Freude an der Interpretation alter und neuer Meister nur gesteigert, obwohl sie bis auf Peter Ewald keine musikalischen Berufe ausüben. Ihre Gesänge und Interpretationen füllten das Kirchenschiff mit Harmonien. Viele Komponisten erklangen in Neu Zauche nach vielen Jahren wieder.
    Johann Sebastian Bach war mit von der Partie beim Erntedankfest: Sein Präludium und die Fuge in c-Moll mit dem mächtigen Beginn, der hellen und freundlichen Fuge passten so gut zum Festtag, wie dies alles von Christiane Borleis gespielt wurde. Sie stand in einer harmonischen Reihe mit den Sängerinnen und dem Sänger, die auf ihre Weise an die Feierlichkeit des Tages erinnerten.
    Sakrales kann durchaus heitere Seiten haben. Renaissance-Komponisten wie Johann Hermann Schein, wie Bach zu seiner Zeit Thomas-Kantor in Leipzig, schuf mit seinem „Allein Gott in der Höh' sei Ehr” eine Komposition des fröhlichen Dankes.
    Scheins guter Bekannter, der Zeitgenosse und sächsische Hofkapellmeister Heinrich Schütz, steht dem mit seinen Kompositionen „Herr, wenn ich dich nur habe” und „Die Gottseligkeit ist zu allen Dingen nütz” nicht nach.
    Mit Orgel-Begleitung gab das Terzett diese schwierigen Werke gesanglich schön schlicht, in jedem Wort verständlich und voller Harmonie, ohne die Finessen der Partituren zu übersehen. Ein Werk von Giacomo Carissimi, der barocke italienische Meister, gilt als Erfinder des modernen Rezitativs und wurde wie zum Beweis vom Gesangstrio interpretiert. Auch drei Duette von Henry Purcell, dem „englischen Bach”, erfreuten in wechselnder Besetzung.

Komposition statt Blumen

Das Fest des Gesanges in der Kirche schlug einen großen Bogen zu Wolfgang Amadeus Mozart. Dessen geselliger Charakter ist verbrieft - statt Blumen brachte er seinen Gastgebern oft eigene kleine Kompositionen mit. So erhielt eine befreundete Familie sechs Nocturnes, von denen zwei hübsche Lieder erklangen. Zuvor machten die Altistin Kerstin Domrös und Tenor Peter Ewald eine Exkursion zur Orgel. Beide bewiesen ihre Meisterschaft in der Interpretation der „FANTASIE zu vier Händen” des Breslauer Orgelvirtuosen und Dirigenten Adolph Friedrich Hesse (1809-1863). Das Konzert gab viele Denkanstöße.
    „Die Beatles waren so bekannt wie Mozart zu seiner Zeit.” Diese These stellte Peter Ewald in den Raum, und keiner wollte widersprechen. Waren die alten Meister seinerzeit Unterhaltungsmusik im guten Sinn, so erfreut auch ein Beatles-Titel wie „When I'm 64” im Rahmen solches Konzertes. „Yesterday” von Paul McCartney hatte im Programm ebenfalls seinen berechtigten Platz, ist doch gerade diese Komposition die gekonnte Verbindung von Rockmusik und Elementen aus dem klassischen Repertoire. Als Gesangsquartett erfreuten die Mitglieder von „Quart essence” a capella auch mit diesen Klängen.
    Die musikalische Reise durch die Epochen und durch Europa durfte so noch nicht zu Ende sein, befand das Publikum. Es bekam das „Moon River”, die Titelmelodie des Films „Frühstück bei Tiffany” mit auf den Weg aus diesem bemerkenswerten Konzert zum Erntedank in Neu Zauche. (-ds)

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