Intrigen 1986/87


Im Sommer 1986, als ich den Katalog für die Landessiegerzuchtschau der Gruppe Berlin III gedruckt hatte, machte ich Herrn Giebecke auf dem Klubplatz den Vorschlag, in regelmäßigen Abständen - vielleicht alle Vierteljahre - ein Informationsheft herauszugeben, in dem Mitteilungen des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft Berlin und der Gruppen veröffentlicht werden könnten. Ich versprach mir von einer solchen Publikation bessere Kontakte der Gruppen untereinander. Bisher war es so, daß die Gruppenvorstände ihre Schäfchen immer schön abschirmten und Kontakte zu Mitgliedern anderer Gruppen garnicht gern sahen. Wir diskutierten mehrmals über diese Idee. Ich bot mich an, Redaktion und Druck zu übernehmen und wir besprachen die finanziellen Aspekte des Projektes. Herr Giebecke sagte bei einem dieser Gespräche, er habe auch schon einen Vorschlag für einen Namen: "Die Berliner Teckelwelt" oder einfach "Berliner Teckelwelt".

Auf der nächsten Sitzung des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft brachte Herr Giebecke dieses Projekt zur Sprache, doch er war der Einzige, der sich für das Projekt aussprach. Alle anderen Gruppenvorsitzenden waren strikt dagegen. Damit war das Projekt gestorben.

Zehn Jahre später wurde dann behauptet, im Jahre 1986 habe man eine "Probeausgabe" eines solchen Magazins herstellen lassen und diese an die Gruppen verteilt, aber das habe sich "nicht bewährt". Dazu muß ich feststellen, daß ich selber keine solche Probeausgabe gemacht hatte und auch niemals eine solche Probeausgabe zu sehen bekam.



Noch im selben Jahre sprach mich Herr Giebecke während einer Zuchtschau in einer anderen Sache an. Er hatte ein Exemplar der "BZ" oder der "BILD-Zeitung" in der Hand und gab mir eine Seite zum Lesen. In diesem Blatt war ein Bericht über einen neugegründeten "Nationalen Dackelklub Spandau" zu lesen. Es war da auch etwas von Versammlungen geschrieben, die in einem Lokal am Spandauer Damm stattfänden. Herr Giebecke sagte mir, er würde gern einmal zu einer solchen Versammlung fahren, um zu beobachten, was da vor sich geht; vielleicht könne man diese Gruppierung zum Deutschen Teckelklub herüberziehen. Er könne leider nicht selber hinfahren, da ihn in Berlin alle Teckelzüchter kennen. Es müßte jemand vom DTK sein, den keiner kennt. Ich verstand das, so wie es gemeint war: als eine Aufforderung, dort hinzufahren und später ggf. Kontakt aufzunehmen.

Ich schrieb also an den Vorsitzenden dieses Vereins, daß ich etwas in einer Zeitung gelesen hätte und mich für den Verein interessiere und erhielt prompt eine Einladung zur nächsten Versammlung. Es fand nichts auffälliges statt. Ich faßte meine Eindrücke in einem Bericht zusammen und schickte ihn an Herrn Giebecke. Ein paar Tage später rief kam ein Anruf von Herrn Giebecke; ich war gerade unterwegs, und daher nahm meine Frau das Gespräch entgegen. Herr Giebecke sagte ihr, daß er meinen Bericht mit Interesse gelesen habe. Und er sagte meiner Frau, ich solle an dem Verein "dranbleiben".

Bei der nächsten Versammlung am Spandauer Damm kam ich dann mit den Vorstandsmitgliedern ins Gespräch. Vom Deutschen Teckelklub hatten diese Leute - so erklärten sie jedenfalls - noch nichts gehört. Ich lud sie daraufhin ein, doch einmal eine Zuchtschau des DTK zu besuchen. Die nächste Schau war die der Gruppe Berlin III im Februar 1987.

Dann erhielt ich plötzlich von Herrn Giebecke ein Schreiben, in dem dieser mir die allergrößten Vorwürfe machte, daß ich mich mit diesem Verein überhaupt eingelassen und dessen Versammlungen besucht hatte. Ich solle sofort jeden Kontakt abbrechen, wenn ich nicht in Schwierigkeiten geraten wolle.

Ich war fassungslos; schließlich war es doch Herr Giebecke gewesen, der mich zur Kontaktaufnahme mit dem "Nationalen Dackelklub" veranlaßt hatte. Und jetzt bekam ich von demselben Herrn Giebecke die heftigsten Vorwürfe, daß ich seiner Bitte, den Verein zu besuchen und ggf. ihn zum DTK herüberzuziehen, gefolgt war!!!


Aber es passierte noch mehr in diesem Jahre 1987. Im September meldete sich telefonisch "auf Empfehlung der Welpenvermittlung" bei uns ein Ehepaar Schiller, das einen Kurzhaarteckel-Rüden suchte. Die Interessenten kamen, warfen aber kaum einen Blick auf unsere Hunde, sondern waren vielmehr an der Einrichtung unserer Wohnung interessiert. Sie sahen in alle Ecken und wollten auch in unser Schlafzimmer hinein, obwohl sich dort keine Hunde befanden. Dann sagten sie - ohne überhaupt nach dem Preis zu fragen - : "Wir melden uns wieder." Uns war klar, daß diese Leute überhaupt keinen Hund kaufen wollten, sondern sich nur umsehen wollten.

Die Überraschung kam dann etwas später. Auf dem Klubgelände in Berlin-Wannsee fand am 27.9.1987 eine Zuchtschau statt. Natürlich ging ich hin. Als ich Herrn Giebecke kommen sah und ihn begrüßen wollte, fuhr er mich in barschem Ton an: "Ich habe eine Beschwerde über Sie bekommen. Die Leute haben mir gesagt, von Leuten wie Ihnen kann man keinen Hund kaufen. Sorgen Sie dafür, daß sich in Zukunft die Leute nicht mehr bei beschweren, was Sie für Hunde verkaufen." Ich fragte - völlig verdattert - : "Warum, wieso . . .   worüber hat man sich über mich beschwert?" Doch ich bekam keine Antwort. Herr Giebecke drehte sich brüsk um und ließ mich stehen.

Ich konnte und wollte die Sache nicht auf sich beruhen lassen, sondern schrieb ihm noch am selben Abend einen Brief, in dem ich ihn sachlich und höflich aufforderte, mir mitzuteilen, wer sich über mich beschwert hat und was der sachliche Inhalt dieser Beschwerde ist:


Herr Giebecke schickte mir am nächsten Tag mein Original-Schreiben zurück mit einer handschriftlichen Bemerkung:


Herr Ganady, es handelt sich nicht um ihre Teckel, die im einwandfreien Zustand sind, sondern um die Haltung der Tiere in ihrem Hause. Räumen Sie vorher auf bevor Sie Besuch erwarten.
28/9.1987.                         Giebecke


Die Sache war klar: die vorgeblichen Interessenten "Schiller" waren von jemand geschickt worden mit dem Auftrag, als "Unbeteiligte" einen negativen Bericht bei Herrn Giebecke abzuliefern. Tatsächlich war die Wohnung in einem ordentlichen und sauberen Zustand gewesen; die ganze Angelegenheit war ganz offensichtlich eine gut eingefädelte Intrige, um Herrn Giebecke gegen mich einzunehmen. Und das war nun wohl auch gelungen