Die Gruppe Berlin III

Nach dem rückwirkend auf den 31.12.1984 datierten Ausscheiden aus der Gruppe Berlin II und der Aufnahme in die Gruppe Berlin III mußten wir uns an andere Gruppenmitglieder und an andere Gepflogenheiten gewöhnen. Der Stil war ein ganz anderer als in den Gruppen Berlin V und Berlin VII. Der Gruppenvorsitzende, Siegfried Radlach, war ein sehr gebildeter Mensch; er hatte wahrscheinlich unter allen Gruppenvorsitzenden das höchste Niveau. Er verstand und beherrschte die Kunst des Vorlesens in wahrlich virtuoser Weise. Köstlich waren seine Lesungen aus Dackelbüchern über Dackelgeschichten (z.B. die Erlebnisse des Dackels "Haidjer"). Es war immer ein Genuß, ihm zu lauschen.

Doch die "Literaten-Gruppe" war nicht tonangebend; das war vielmehr die "Jäger-Gruppe", die sich um den damaligen Leistungswart und dessen Frau, die das Amt der Schriftführerin in der Gruppe Berlin III bekleidete, gebildet hatte. Doch es gab keine Feindschaft zwischen den Jägern und den Nicht-Jägern; es gab vielmehr viele Berührungspunkte. Herr Radlach verstand es, die Gruppe zusammenzuhalten und etwaigen Animositäten sofort den Boden zu entziehen.

Was meine Frau und mich betraf, waren wir überrascht über die prozentual doch geringe Beteiligung der Mitglieder an den Gruppenabenden. Seit meiner Mitgliedschaft im Deutschen Teckelklub (offiziell seit November 1982) waren meine Frau und ich bei jedem Gruppenabend, bei jeder Zuchtschau und bei jeder anderen Veranstaltung anwesend. Da sieht man sehr schnell, wer interessiert und aktiv ist. Es waren immer dieselben 10 oder 12 Mitglieder, die sich im Vereinslokal der Gruppe Berlin III in einem Keller-Restaurant am Lützowplatz trafen. Doch die Gruppr Berlin III hatte damals mehr als 100 Mitglieder. Wo waren die anderen?

Das Ausrichten der jährlichen Landessieger-Zuchtschau verlief damals nach einem festen Turnus. Im Jahre 1982 war die Gruppe Berlin V an der Reihe. 1983 hatte die Gruppe Berlin VI die Landessieger-Zuchtschau ausgerichtet, und 1984 war die Gruppe Berlin VII an der Reihe gewesen, für die ich als Gruppenmitglied dann auch den Zuchtschau-Katalog gedruckt hatte. Im Jahre 1985 kam dann die Gruppe Berlin II an die Reihe, und im Jahre 1986 hatte die Gruppe Berlin III diese Veranstaltung auszurichten. Ich erbot mich, wiederum den Katalog zu drucken, und die Titelseite sah so aus:

 

Es war eigentlich sehr harmonisch in der Gruppe Berlin III. Es gab zunächst keine erkennbaren Differenzen und keine Fraktions- (oder Cliquen-)bildung in dieser Gruppe. Meine Frau trat dann auch dem Deutschen Teckelklub als Familienmitglied bei und wurde damit ebenfalls Mitglied der Gruppe Berlin III. Das Verhältnis trübte sich erst, als ich mich in die ("höhere") Vereinspolitik hineinziehen ließ und damit in die Abschußlinie bestimmter Personen bzw. Gruppierungen geriet.