Ein Ausweichversuch nach Sachsen

Jetzt begannen die Überlegungen. welchem Landesverband wir uns nun anschließen sollten. Wir könnten uns natürlich dem polnischen Dackelzüchterverband anschließen; scließlich ist die Grenze nur 60 km von unserem Haus entfernt und außerdem haben sämtliche unserer Hunde polnische Vorfaren. Aber das hätte möglichweise zu sprachlichen Mißverständnissen geführt. Also blickten wir nach Süden zum Freistaat Sachsen. Die Adressen der wichtigsten Leute dort hatten wie aus der Beilage zum DTK-Taschenkalender. Also rief ich an und erfuhr von einer kurz bevorstehenden wichtigen Versammlung, die in Gaußig stattfinden sollte. Mir wurde telefonisch eine etwas wirre und unübersichtliche Wegbeschreibung durchgegeben. Ich hatte dann meinen Autoatlas (Maßstab 1: 100 000) gewälzt und herausgefunden, daß dieser Ort Gaußig zwischen Bischofswerda, Demitz-Thumitz und Bautzen zu suchen sei. Am verabredeten Tage fuhr ich sehr früh los, da ich auf keinen Fall den Anfang der Versammlung verpassen wollte. Ich fuhr auf der Autobahn A 13 von Lübbenau bis Ruhland und von dort auf der Landstraße über Bernsdorf und Kamenz bis nach Bischofswerda, wo ich erst einmal tanken mußte. An der Tankstelle erkundigte ich mich nach dem Weg nach Gaußig und mußte erfahren, daß dort die Straße ausgebaut wird und man teilweise durch bodenlosen Matsch große Umwege fahren muß. Aber allen Widrigkeiten zum Trotz - ich kam doch noch rechtzeitig am Bestimmungsort an. Dort wurde ich sehr freundlich begrüßt und lernte dabei gleich die (damals) wichtigsten Leute im Landesverband Sachsen kennen.

Ich berichtete von meiner Zucht und rief daruch großes Erstaunen hervor, denn die anderen Mitglieder besaßen ausschließlich große schwere Rauhhaarteckel. Der Vormittag verlief in einer freundlichen Atmosphäre, zumal ich mitteilen konnte, daß noch andere frustierte Mitglieder des Berliner Landesverbandes die Absicht hatte, sich dem Landesverband Sachsen anzuschließen, was von den Anwesenden mit Beifall bedacht wurde. Wir trennten uns dann gegen Mittag und ich machte mich auf den langen Heimweg. Natürlich fuhr ich eine andere Strecke, und zwar über Bautzen, Königswartha, Hoyerswerda, Senftenberg und Großräschen, denn ich wollte ja etwas von der schönen Landschaft sehen.

Die nächste Versammlung sollte in 4 Wochen wiederum in Gaußig stattfinden.